Cookie-Benutzereinstellungen
EinstellungenZustimmen

45-ft container hat aufwind bekommen

19-11-2020
19-11-2020
45-ft container hat aufwind bekommen

Wenn man sich für so viel intermodalen Transport wie möglich entscheidet, ist das ein Aufwind für die Nachhaltigkeit. Der 45-ft-Container spiele dabei eine wichtige Rolle, sagt Jan Koolen, Geschäftsführer von UNIT45 – ein Unternehmen, das sich, wie der Name schon sagt, auf die Konstruktion, den Verkauf und die Entwicklung von (und Anwendungen für) 45-ft-Containern spezialisiert hat.

Der Containermarkt ist kapitalintensiv – und daher eher konservativ. Wir verwenden immer noch den Standard „TEU“, um z.B. die Transportkapazität von Schiffen anzugeben, wobei das „T“ gleichbedeutend mit 20 Fuß ist. Die Mehrzahl der Container auf einem solchen Schiff besteht jedoch in der Regel aus 40 Fuß (die daher für 2 TEU zählen) und anderen Größen. Ein solch anderes Format ist der 45-ft-Container und Jan Koolen von UNIT45 weiß alles darüber.

„Ein 45-ft-Container ist in gewisser Weise ein direkter Konkurrent des monomodalen Transports, wenn er auf der Straße transportiert wird. Sobald Sie intermodal transportieren wollen, ist der 45-ft-Container ideal. Tatsächlich ist das der Standard im europäischen Kurzstreckenseeverkehr.“ Anfänglich hatte diese Größe etwas Gegenwind: Auf den großen Schiffen passte der Container nicht gut zwischen 20- und 40-ft-Container und in einigen Ländern passten zwei 40-ft-Container auf einen Eisenbahnwaggon, aber zwei 45-ft-Container passten nicht.

Patent

Das erste Problem, das Schäden an diesen größeren Containern verursachen konnte, wurde durch Abrundung der Ecken am Container gelöst. „Neil Kinnock, damals für den Verkehr in der EU zuständig, nannte es eine großartige Erfindung.“ Die andere Herausforderung wurde mit längeren Waggons gelöst: „Jetzt passen zwei 45-ft-Container darauf.“

Damit sei der 45-ft-Container allerdings noch kein Produkt, das weltweit eingesetzt werden könne, erläutert Koolen, der 2003 einer der Gründer von UNIT45 war: „Die Anhängergrößen in einem Land bestimmen eigentlich die Größe des Containers. In den USA sind es 53 Fuß, in Südamerika 51 und in Australien 48.“ Wir möchten wissen, ob das bedeutet, dass ein 45-ft-Container, der über die neue Seidenstraße nach China gebracht wird, dort nicht abgefertigt werden kann? „Nein“, antwortet Koolen sofort. „Dieses Format setzt sich immer mehr durch. Der 45-ft-Reefer ist nicht teurer als das 40-ft-Äquivalent. In China ist ein ‚normaler‘ 45-ft-Reefer immer noch teurer, was sich hoffentlich bald ändern wird.“ 

Gefrieren und Heizen

Koolen fordert Aufmerksamkeit für spezielle Anwendungen mit Reefer-Containern. „Zunächst einmal haben wir Kisten bauen lassen, die auf -60 Grad Celsius heruntergekühlt werden können, was für den Transport und die Lagerung des Corona-Impfstoffs wichtig ist. Darüber hinaus können die Container auch zum Heizen verwendet werden: Produkte, die von China nach Europa kommen, wie Computer, aber auch Autos, sollten unterwegs nicht unter großen Temperaturschwankungen leiden.“ Um eine kontinuierliche Temperatur zu gewährleisten, baut UNIT45 Container, die mit einer eigenen dieselelektrischen Einheit autonom funktionieren. Könnte dies nicht nachhaltiger erfolgen, wenn dies elektrisch betrieben wird, besonders in Europa, wo Diesellokomotiven immer weniger gefragt sind?

„Vor allem im internationalen Transport, mit regelmäßigem Lokomotivwechsel, ist eine konstante Temperatur schwieriger zu erreichen. Und das gilt umso mehr für den intermodalen Transport, wenn die Container möglicherweise irgendwo auf einem Rangierbahnhof oder einem Lagerplatz stehen, bevor der Strom über einen LKW oder ein Kurzstreckenseeschiff verfügbar ist. Aus diesem Grund haben wir Container mit einem größeren Kraftstofftank (800 Liter) auf den Markt gebracht, sodass sie bis zu 24 Tage lang autark sein können.“

UNIT45 bleibt innovativ: „Wir haben nicht nur medizinische Container, sondern auch Hotelcontainer und Toilettencontainer für Festivals entwickelt. Wir können sehr flexibel und innovativ auf die Anforderungen des Marktes reagieren. Der 45-ft-Container hat wirklich Wind in den Segeln.“

Die Kraft der RPPC

UNIT45 ist seit langem Mitglied der RPPC. „Die Kraft der RPPC liegt im Netzwerk. Bei Zusammenkünften sieht man andere Mitglieder und spricht mit ihnen, auch wenn diese momentan hauptsächlich digital stattfinden. Während eines physischen Treffens sprechen Sie mit so vielen Menschen, dass Sie sonst Wochen damit verbringen würden, Termine zu planen und sie vor Ort zu besuchen.“

Zurück zur Übersicht